Ablauf eines Schwertransportes
Jeder Schwertransport beginnt mit einer Kundenanfrage. Aktuell soll ein Anlagenteil mit den Abmessungen von 13000 x 6200 x 6500 mm und einem Gewicht von 41 Tonnen transportiert werden. Der Transport muss innerhalb von 4 Wochen (nach Fertigstellung des Anlagenteils) durchgeführt werden. Bereits jetzt beginnen wir in Absprache mit unserem Kunden mit der Planung.
Schwertransport mit Bildern und Beschreibung:
- aufgrund unserer Empfehlung wurden die idealen Transportwege und die optimalen Transportmittel festgelegt. In diesem Fall verfügte der Versender über einen eigenen Anschluss an einen Wasserweg; der Empfänger befindet sich in der Nähe eines geeigneten Hafens. Deshalb präferierte unser Kunde die wirtschaftlichste Variante mit Verladung auf Binnenschiff bis zum Zielhafen mit anschließendem Umschlag auf einen Tieflader.
- Da das alleinige Gewicht des Transportgutes auf einem Schiff nicht ausreichend Tiefgang erzeugt hätte, um Brücken gefahrlos zu unterqueren, wurde entsprechender Ballast vor und hinter dem Anlagenteil in Form von Schüttgut zugeladen.
- Für die Transportvorbereitung auf der Straße wurde eine geeignete Strecke erkundet und mit Vermessungen an Engstellen dokumentiert sowie mit Bildern protokolliert. Da sich der verantwortliche Streckenkundler vor Ort sehr gut auskannte, wurde dafür nur ein Tag benötigt.
- Auf Grundlage dieser geplanten Strecke wurde bei der zuständigen Behörde ein Antrag auf eine Erteilung einer Einzel-Erlaubnis nach § 29 sowie Ausnahmegenehmigung nach § 46 der StVO gestellt. Das hierzu gemeldete Transportgewicht von 107 Tonnen entspricht dem Gesamtgewicht (das heißt Ladungsgewicht + Eigengewicht des Fahrzeugs). Auch die Angaben zu den Abmessungen wurden um die entsprechenen Fahrzeugdaten ergänzt auf 30,0x6,50x6,80m Höhe.
- Nach Einreichung bei der zuständigen Genehmigungsstelle (untere Verkehrsbehörde) haben diverse anzuhörenden Behörden (Städte, Baustellen, Straßenbehörde etc.) zusätzliche Auflagen an diesen Transport erteilt.
So war der Stromnetz-Anbieter RWE West Netz zu informieren, da diverse Oberleitungen abgeschaltet und angehoben werden mussten (siehe Foto). Ebenso erfolgte eine rechtzeitige Benachrichtigung der betroffenen Anwohner über die Abschaltung des Stroms. Schon deshalb war es extrem wichtig pünktlich in der geplanten Nacht diese Stromleitungen zu passieren.
Zusätzlich mussten in Bereichen von Baustellen Warnbaken umgelegt, in Ortschaften auf einer Strecke von 1,5 Kilometern Halteverbotsschilder aufgestellt und vereinzelt Ampeln gedreht werden. Verschiedene Verkehrszeichen wurden demontiert und nach Durchfahrt des Schwertransportes wieder montiert.
Weitere Auflagen aus der Genehmigung zur Absicherung des Transportes waren unter anderem Polizeibegleitung und eine sogenannte BF-3 Begleitung (hierbei handelt es sich um ein Fahrzeug mit einer Wechselverkehrszeichenanlage, das den Transport nach hinten absichert).
Aufgrund der präzisen Vorarbeiten und des guten Zusammenspiels mit den zuständigen Behörden, konnte auch dieser Transport reibungslos und erfolgreich durchgeführt werden.